Einleitung

Willkommen zur Ausstellung 150 Jahre Pariser Kommune

2021 jährt sich der 150. Jahrestag der Pariser Kommune. Am 18. März 1871 standen viele Bewohner*innen von Paris auf, um ihre Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen. Sie wollten nicht länger die Ausgebeuteten bleiben, die Paris erbauten und für die Reichen der Stadt schuften. Sie wollten endlich nach ihren Interessen und Bedürfnissen leben. Die historische Situation am Ende des deutsch-französischen Kriegs machte es ihnen möglich, in Paris die Macht zu ergreifen.

Versammlung des Frauenclubs in der Kirche Saint-Germain-l‘Auxerois [1]

Aufbauend auf die Erfahrungen revolutionärer Bewegungen wie die von 1789 und 1848 konnte die Kommune ihr Wirken entfalten. Der Funke der Revolution setzte Ideen, Kräfte und Gefühle frei. In kurzer Zeit wurden viele Entscheidungen von der Kommune getroffen, die das Leben für die bisher unterdrückte Mehrheit der Menschen gerechter machten. Die Reichen zogen sich zu Tode erschrocken in ihre Schlösser am Rande von Paris zurück.

Solidarität, Mitbestimmung, Selbstorganisation, der Kampf für menschenwürdige Lebensverhältnisse und eine echte sozialistische Gesellschaft sind seit der Pariser Kommune in das kollektive Bewusstsein eingeschrieben. Die Kommune von 1871 hatte Ausstrahlung auf viele revolutionäre Bewegungen weltweit, die sich später aufmachten, grundlegende Änderung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse herbei zu führen.

Wir sind eine Gruppe von politischen Aktivist*-innen aus unterschiedlichen linken Zusammenhängen und Kämpfen und machten uns 2020 an den Entwurf einer Ausstellung zum Jahrestag. Wir stritten heiß aber herzlich und trugen einiges zusammen, was zur Kommune geschrieben, gespielt und gesungen wurde, sprachen Expert*innen und alte Genoss*innen an. Unser besonderer Dank gilt Les Amies et Amis de la Commune de Paris (1871) in Paris, die uns mit ihrer Erfahrung zur Seite standen.

Versammlung im Arrivati-Park in Hamburg während der Proteste zum G20 Gipfel 2017 [2]

Nun ist eine Wanderausstellung entstanden, die wir an verschiedenen Orten zeigen. Ein Programm von unterschiedlichsten Formaten wird diese Ausstellung begleiten. Die Geschichte der Pariser Kommune ist ein Funke in der Geschichte der Klassenkämpfe – sucht ihn und organisiert euch!

Das Ausstellungskollektiv


Das letzte Wort ist noch nicht geschrieben

Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Geschichte der Pariser Kommmune wurde aus der Gegenwart heraus rezipiert, um sie einem möglichst breiten Publikum nahe zu bringen. Wir wollten den 150. Jahrestag der Pariser Kommmune würdigen und haben auf 15 Ausstellungstafeln ihre wichtigsten Stationen dokumentiert.

Und nun – was tun?

Die Wanderausstellung kann auch an einem Ort Deiner Wahl gezeigt werden. Du kannst sie nutzen, um ein Projekt an Deiner Schule oder in Deinem Kiez oder wo auch immer zu organisieren. Gerne kannst Du Dir auch Ideen für Veranstaltungen ausdenken und Mitstreiter*innen suchen oder einen Lesekreis gründen. Wozu Dich diese Ausstellung auch inspiriert, schreib an uns, wenn Du Unterstützung suchst. Wir lassen Dich mit Deinem Funken nicht allein!